Im Juli 2021 wurde Freddy stark humpelnd und voller Räude von Dr. Claudiu auf der Straße in Rumänien gefunden. Er war damals erst ungefähr 10 Wochen alt, war anscheinend schon eine Zeit lang unterwegs, nachdem er wohl irgendwo als unerwünschter Nachwuchs „entsorgt“ wurde.
Das Humpeln legte sich wieder von selbst, und dank der guten Pflege und medizinischen Versorgung im Tierheim erholte er sich schnell und blühte zu einem richtigen „Flauschi“ auf. Unser Fazit damals: Kerngesund und topfit. In der folgenden kurzen Zeit brachte er dank einer lieben Spenderin seines Starter-Pakets alle erforderlichen Impfungen hinter sich, erhielt seinen Mikrochip und den so wichtigen EU-Reisepass.
Und wie könnte es anders sein, kaum hatten wir ihn als Vermittlungshund aufgenommen, sah ihn sein zukünftiges Frauchen und verliebte sich in ihn. Und zwar in der schlimmsten Form: Liebe auf den ersten Blick! So kam es, dass unser Flauschi schon Ende September letzten Jahres in den Reisebus klettern und seinem neuen Leben entgegenfahren durfte.
Freddys Leben auf dem Ponyhof
Nicht nur sein Frauchen wurde von Liebe auf den ersten Blick erfasst, sondern auch Freddy. Kaum angekommen, wich er ihr nicht mehr von der Seite. Gemeinsam mit ihr erkundete er sein neues Zuhause. Und für ihn ist dieses Zuhause eine Art 6er im Lotto. Er lebt nämlich auf einem Hof, auf dem es viele, viele Pferde und Ponys gibt, auf dem Reitunterricht gegeben wird, Kutschfahrten stattfinden und Ferienprogramme für Kinder.
Freddy hat sich wunderbar auf „seinem“ Pferdehof eingelebt und ist inzwischen ein sehr selbstbewusster Kerl geworden, der auch gerne einmal seine Grenzen austestet und „über die Stränge schlägt“, ein Draufgänger wie aus dem Bilderbuch. Am meisten Spaß hat er, wenn er mit seinem gleichaltrigen Hundekumpel Charly spielen kann, der auch auf dem Hof lebt. Und wenn dann noch der kleine freche Nordwind dazu kommt, ist der Spaß noch größer.
Der Vorteil, auf einem Pferdehof zu leben ist, dass man als eine Art „Wellnessprogramm“ jederzeit einen Kopfsprung in die Heu- oder Strohhaufen machen, einmal durch den Strohberg durchpflügen und sich dann darin verstecken kann, so dass nur noch die Nase rausschaut. Ein tolles Spiel, das Freddy jeden Tag wiederholen könnte. Gerne hält er sich auch in der Reithalle auf und schaut zu, was dort vor sich geht. Mit den Pferden ist Freddy inzwischen glücklicherweise vorsichtiger geworden, seit er einmal ein Pony zu sehr bedrängt und mit dessen Hufen Bekanntschaft gemacht hat. Seither hält er einen Sicherheitsabstand zu den Pferden ein, was für alle Beteiligten eindeutig besser ist. Wenn er neben der Pferdekutsche herläuft, ist es für ihn und sein Frauchen der Gipfel des Vergnügens.
Und nein Freddy, Mülleimer ausleeren und alles herumwerfen ist kein tolles Spiel, Sachen zerkauen auch nicht! Und wenn man dich dann auch einmal aus dem Auge lassen könnte ohne dass du abhaust und du ein wenig besser hören würdest, hättest du noch viel mehr Freiheiten auf deinem Ponyhof. Aber Freddy ist ja noch jung und mitten in seiner Sturm- und Drangphase, da schießt Hund auch schon gerne einmal übers Ziel hinaus. „Seinen“ Hof und sein Frauchen bewacht Freddy perfekt und versteht sich prima mit allen Menschen und Tieren, die dort leben. Und er liebt sein Frauchen, und sein Frauchen liebt ihn … was sie dann auch über den einen oder anderen zerkauten Schuh hinwegsehen lässt.
Freddy genießt sein Leben und lässt euch allen ausrichten: „Auch wenn ihr es nicht glaubt, aber das Leben ist DOCH EIN PONYHOF!“